Liebe Nabu-Mitglieder und Naturschutzinteressierte,
auf der letzten Mitgliederversammlung im April d.J. hat der bisherige Vorstand des NABU Holtriem seinen Rücktritt bekannt gegeben. Seitdem versucht ein kleiner Kreis von Aktiven die notwendige Verbandsarbeit aufrecht zu erhalten. Daneben werden auch Beratungen zum Thema Artenreicher Garten und Bestandserfassungen von Vögeln, Insekten, Reptilien und Amphibien geleistet. Zudem bieten wir naturkundliche Wanderungen, Fahrradtouren und Infoveranstaltungen entlang der Ewigen-Meer-Route und im Raum Holtriem an. Hierbei ist es unser Ziel, dieses Gebiet mit den dort lebenden Pflanzen und Tieren zu schützen und das Verständnis der Bevölkerung für die Bedeutung der Natur zu stärken.
Nun möchten wir alle Mitglieder, aber auch alle anderen Interessierten zu einem Vortrag mit dem Thema Zugvögel in der Region mit Jan Fuchs, Diplom-Biologe (NABU RGS-Leiter) einladen. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 30.11.2024, um 14:00 Uhr im Café Zum Ewigen Meer statt.
Im Anschluss an die Veranstaltung ist eine Mitgliederabstimmung über die neue Version unserer Nabu-Ortsgruppensatzung vorgesehen. Diese wird notwendig, da die jetzige Satzung nicht mehr dem NABU- Standard entspricht. Der neue Satzungsentwurf ist hier abrufbar oder kann bei Arno Prestin (Tel. 04975-7375) in schriftlicher Form angefordert werden, sodass er allen Anwesenden bei der Abstimmung über sein Inkrafttreten bereits bekannt ist. Über eine rege Veranstaltungsbeteiligung würden wir uns freuen. Um Anmeldungen bei Arno Prestin wird gebeten. Weiter bedanken wir uns für Ihre/Eure Mitgliedschaft und jede sonstige Unterstützung.
Mit den besten naturfreundlichen Grüßen
Arno Prestin
Aurich/Ostfriesland – Die NABU Gruppe Aurich und der NABU Regionalverband Ostfriesland trauern um Herrn Rüdiger Herrmann, der die Naturschutzarbeit innerhalb der Ortsgruppe und des Regionalverbandes maßgeblich geprägt hat. Rüdiger Herrmann wurde am 16. September 1942 im schlesischen Wünschendorf geboren und ist am 22. Februar 2024 in Aurich verstorben. Lebenslang engagierte sich Rüdiger Herrmann im ehrenamtlichen Naturschutz. Über 35 Jahre leitete er die Gruppe Aurich im Naturschutzbund (NABU) als Vorsitzender und war zuletzt ihr Ehrenvorsitzender.
Unter seinem Leitsatz ‘Naturschutz durch Flächenkauf’ setzte er seine Ziele mit Ausdauer und klugem finanziellen sowie verhandlungstechnischem Geschick um. Auf diese Weise gelang es ihm, die Grundlagen für die Ausweisungen verschiedener Schutzgebiete zu legen und Moorvernässungen zu verwirklichen. Seine erfolgreichen Tätigkeiten wurden verschiedentlich gewürdigt: Am 11. Mai 1985 überreichte der damalige Landesvorsitzende Dr. Fedor Strahl Rüdiger Herrmann in Anerkennung seiner Verdienste für den Vogelschutz die silberne Ehrennadel des NABU. Auf Initiative des Landkreises Aurich wurde er vom damaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten, Dr. Ernst Albrecht, zu einem Empfang für Ehrenamtliche im Regierungsbezirk Weser-Ems am Sonnabend, 7. Sept. 1985, in die Wandelhalle am Strandpark in Bad Zwischenahn eingeladen und geehrt. Am 06. Mai 2000 verlieh der damalige Bundespräsident Johannes Rau dem Vorsitzenden der NABU Gruppe Aurich, Rüdiger Herrmann, das Bundesverdienstkreuz für seine naturschutzorientierten Verdienste an der Allgemeinheit. Landrat Hinrich Swieter überreichte den Orden am 14. Juli 2000 in einer kleinen Feierstunde im Gemeindesaal der reformierten Kirche in Aurich. Der Vorschlag für die Ehrung ging von dem damaligen Seminarrektor des Ausbildungsseminars für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und das Lehramt an Realschulen Aurich, Bernhard Bruns aus.
„Rüdiger Herrmann hatte eine besondere Begabung, die Zusammenhänge in der Natur wahrzunehmen und die gewonnenen Erkenntnisse und mit Weitsicht zugunsten des Naturschutzes umzusetzen. Diese Fähigkeit, die Natur zu verstehen und für ihren Schutz einzutreten, ist bewundernswert gewesen. Möge sein Einsatz inspirierend wirken.“, erklärt Hermann Ihnen, 2. Vorsitzender des NABU Ostfriesland und Aurich.
Aurich - Die Maßnahmen des Landkreis Aurich zur Entfernung von Gehölzen im Vogelschutzgebiet V09 „Ostfriesische Meere“ haben in der Bevölkerung teils massive Kritik ausgelöst. Der NABU wurde ebenfalls dafür kritisiert, dass er die Maßnahmen inhaltlich mitträgt und nicht dagegen vorgegangen ist. Daher nimmt der NABU Ostfriesland dazu Stellung.
Berlin/Emden - Mit dem Negativpreis "Dinosaurier des Jahres" zeichnet der NABU bereits zum 29. Mal die Umweltsauerei des Jahres aus. Preisträger 2021 ist das Baugebiet Conrebbersweg in der Stadt Emden in Niedersachsen. Es wurde von der NABU-Jury stellvertretend für die Naturzerstörung durch Bodenversiegelung in ganz Deutschland ausgewählt. Emden hat eine seit vielen Jahren stagnierende Bevölkerungsentwicklung. Die Einwohnerzahl ist zuletzt knapp unter die Marke von 50.000 gefallen. Für ein großes Baugebiet wird jetzt artenreiches Feucht- und Nassgrünland mit fast flächendeckendem Schutzstatus vernichtet. Auf der Fläche finden sich zahlreiche stark gefährdete Pflanzen- und Vogelarten, darunter Wiesenpieper, Feldschwirl und Kiebitz. Mehr als zwei Drittel des 75 Hektar großen Gebietes sollen versiegelt werden. Es liegt zudem einen Meter unter dem Meeresspiegel. Angesichts der zunehmenden Starkwetterereignisse droht damit nach der Bebauung weiteres Ungemach.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Wer an Emden und die Nordseeküste denkt, hat vermutlich Wind, Natur und plattes Land in saftigem grün vor Augen. Betonpolitik erwartet an dieser Stelle wohl kaum jemand. Jetzt soll ein landesweit bedeutsames Gebiet für den Biotopschutz zugunsten eines großes Baugebietes unwiederbringbar zerstört werden. Der Dinosaurier des Jahres 2021 geht deshalb nach Emden an den Conrebbersweg. Wir verleihen ihn stellvertretend für die grassierende Bodenversiegelung in ganz Deutschland. Denn Emden ist überall. In fast jeder Kommune der Bundesrepublik werden aktuell Flächenversiegelungen geplant, rund 50 Hektar sind das bundesweit pro Tag. Diese Entwicklung lässt sich nicht unendlich fortsetzen. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung eine stärkere Priorisierung der Flächennutzung und eine Reduktion des Flächenverbrauch auf netto Null bis 2030."
Die Bundesregierung wollte den Flächenfraß in Deutschland bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag reduzieren. Dieses Ziel wurde dann Anfang des Jahres 2018 um zehn Jahre nach hinten, auf das Jahr 2030 verschoben. Erst im Jahr 2050 wird im Klimaschutzplan der Bundesregierung nun das Ziel eines "netto Null"-Flächenverbrauchs angepeilt. Bis dahin würden, nach diesen Plänen von heute, weitere 250.000 bis 260.000 Hektar an zusätzlicher Fläche versiegelt. Das entspricht umgerechnet mehr als 350.000 Fußballplätzen oder der Größe des Saarlands.
Natur, Landwirtschaft und Bebauung - vielerorts herrscht großer Wettbewerb ums Land. Die Bundesregierung plant in den Ballungsgebieten den Neubau von 400.000 Wohnungen pro Jahr, soviel realisierte die letzte Regierung in der gesamten Legislatur. Dem stehen rund zwei Millionen leerstehende Wohnungen in ländlichen Regionen und eine durch den demographischen Wandel eher sinkende Bevölkerungszahl gegenüber. Das verdeutlicht die hohe Komplexität bei der Flächenversiegelung, bei der soziale Aspekte, die Verfügbarkeit von Arbeit, aber auch Fragen von Infrastruktur und Verkehr zu berücksichtigen sind. Flächen sind daher möglichst nachhaltig und effektiv zu nutzen. Bei der sogenannten Innenverdichtung wird beispielsweise geprüft, welche Flächen sich innerhalb eines Ortes noch für Bebauung, Aufstockung, Umbau oder Verdichtung anbieten. Gleichzeitig ist auf ausreichend unversiegelte Fläche in den Orten zu achten, auf denen beispielsweise Wasser versickern oder verschattende Bepflanzung stehen kann. Baulandmobilisierung in den Außenbereichen von Ortschaften bedeutet hingegen weitere Flächenversiegelung. Zwar werden dabei oft Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, die den Verlust an Biodiversität kompensieren sollen. Ein qualitativer Ausgleich der zerstörten Flächen wird jedoch nur selten und wenn, dann erst nach vielen Jahren erreicht. Die Ampelkoalition hat das Problem erkannt und im Koalitionsvertrag angekündigt das Baugesetzbuch dahingehend überprüfen zu wollen, unter anderem soll der umstrittene §13b gestrichen werden, der die Außenbebauung vereinfacht. Der NABU regt zusätzlich an, Wachstumsfehlanreize für Ortschaften aufgrund der Hauptansatzfaktoren des Finanzausgleichs auf Landesebene zu reduzieren.
Mit dem "Dinosaurier des Jahres", eine 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2020 war das Autobahnprojekt A26 Ost.
NABU-Naturtelefon
Tel. 030 – 284 984 – 6000
Montag bis Freitag: 9.00 – 16.00 Uhr
In der untenstehenden pdf-Datei finden Sie Hinweise und die Kontaktdaten der Vogelpflegestation Norden-Norddeich, was bei verletzten Wildvögeln zu tun ist.
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.
In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt Ostfrieslands kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!
Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Ostfriesland aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unserer wöchentlichen Sprechstunde vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Regionalgeschäftsführer oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.