Igel sind nützliche Helfer im Garten, helfen Sie doch lästige Tiere wie Schnecken in Schach zu halten. Viele Gärten können die Igel jedoch gar nicht nutzen oder werden unbewusst durch ihre Besitzer geschädigt.
Hier sammeln wir daher Tipps zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Igel:
1. Können Igel die Grundstücksbegrenzungen passieren oder werden sie durch Zäune ausgesperrt? Igel nutzen in der Regel mehrere Gartengrundstücke als Lebensraum und sind daher darauf angewiesen, die Grenzen zwischen diesen zu überwinden. Die Herstellung von Durchschlupfen in Zäune und andere Absperrungen kann den Igeln somit eine Erweiterung ihres Lebensraumes bringen.
2. Komposthaufen oder Laubhaufen werden von Igeln außer als ergiebige Nahrungsquelle auch als Tagesverstecke oder sogar als Überwinterungsverstecke genutzt. Der Komposthaufen muss für die Igel aber erreichbar sein.
3. Ein im Handel zu erwerbendes Igelhaus kann eine Möglichkeit für ein Igelversteck sein. Man kann aber auch durch geschickte Anordung übrig gebliebener Steine (z.B. Ziegelsteine, Pflastersteine, Gehwegplatten) oder mit Holzstämmen an nicht zu freuchten Standorten geräumige Hohlräume schaffen. Wenn diese über einen Eingang erreicht werden können, werden auch diese Verstecke von Igeln bezogen. Das Einstreuen von Laub und Moos kann die Aussichten auf den Einzug der Stacheltiere verbessern.
4. Die Pflanzung von Obstbäumen und das Belassen von Fallobst verbessert im Herbst die Nahrungsbedingungen. Dies hilft den Igeln, die für den Winter benötigte Speckschicht anzufressen.
5. Der Einsatz von Gift gegen Schnecken kann ungewollt auch ihre ärgsten Feinde treffen. Auch Igel können durch das Fressen aufgefundener, z.B. durch Schneckenkorn vergifteter Schnecken Schaden nehmen. Daher ist auch dies wieder ein Grund, unbedingt auf den Einsatz von jeglichem Gift im Garten zu verzichten!
6. Eine Aufnahme von Igeln im Herbst in die menschliche Obhut kann nur eingeschränkt empfohlen werden. Igel mit einem Gewicht unter 500 g Ende Oktober könnten ein Überwinterungsproblem bekommen. Doch liegt die Ursache oft im Befall mit Endoparsiten. Ein hoher Anteil dieser Tiere verendet leider auch nach Behandlung. Besser ist es, durch Schaffung eines guten Nahrungsangebotes den Igeln zu helfen, eine Speckschicht anzufressen. In der Natur ist es aber selbst in sehr guten Igellebensräumen auch natürlich, dass es mal sein kann, dass der Tierbestand höher ist als was der Lebensraum ernähren kann. Liegt der Bestand somit über der Lebensraumkapazität, kommt es vor, dass zu schwache Tiere den Winter nicht überleben. Dies ist bei Wildtieren kein unnatürlicher Vorgang.