Wespen und Hornissen
Die Königin legt in jede Zelle ein Ei und versorgt die schlüpfenen Larven mit erbeuteten Insekten. Die Arbeiterinnen selbst benötigen süße Futtermittel - je nach Art sind das Baumsäfte, Blütennektar, Fallobst oder Nahrungsmittel des Menschen. Die Larven verpuppen sich anschließend und schlüpfen - rund vier Wochen nach der Nestgründung - als Arbeiterinnen. Sie übernehmen den weiteren Ausbau des Nestes und die Brutversorgung, während sich die Königin auf die Eiablage beschränkt.
Im Sommer werden größere Wabenzellen gebaut, in denen Jungköniginnen und Männchen (aus unbefruchteten Eiern) herangezogen werden. Nur die jungen Königinnen überwintern nach der Paarung. Die alte Königin, die Männchen und das Volk sterben im Herbst ab. Das leere Nest wird im nächsten Jahr nicht wiederbesiedelt.
Die Weibchen aller dieser Artengruppen können stechen. Die Giftzusammensetzung ähnelt sich und selbst das Gift der oft gefürchteten Hornisse ist nicht gefährlicher als das anderer Wespen (ausgenommen für Insektengiftallergiker).
Hornissen stehen nicht auf Süßes!
So gehen Sie mit Wespen richtig um
* Am Kaffeetisch und beim Grillen:
Wespen stechen sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen.
* Nur zwei der acht heimischen Wespenarten stehen auf Süßspeisen und Fleisch / Wurst (Deutsche Wespe und Gemeine Wespe). Es ist sinnvoll Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Nachdem Essen sollte der Mund bei Kindern abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken.
* Nie direkt aus der Flasche trinken. Am besten Getränke mit dem Strohhalm trinken.
* Wespen können von Gerüchen wie Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur oder ähnlichen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung.
* Um Wespen, Bienen und andere Insekten aus dem Haus zu halten, empfiehlt es sich Fliegengaze an Fenstern und Türen insbesondere den Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenster anzubringen.
* Wespennester am Haus dürfen nicht einfach eingeschlossen werden, da sich die Tiere dann einen anderen Ausgang suchen und so ins Haus gelangen können. Am verschlossenen Einflugloch müssen Sie dann mit aggressiven Wespen rechnen.
* Bleibt man auf einer Distanz von 2-3 Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.
* Obst rechtzeitig abernten und aufsammeln. Blattläusen mit biologischen Maßnahmen vorbeugen bzw. diese bekämpfen, da die süßen Ausscheidungen der Läuse Wespen anziehen.
* Wespen können Holzverschalungen oder Holzverkleidungen leicht beschädigen, da sie das Holz als Grundstoff zum Bau ihrer Nester verwenden. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Holzverkleidungen intakt bleiben, sollten Sie diese mit umweltfreundlichen Lacken und Farben regelmäßig pflegen.
* Um Wespen, die sich ins Haus verirrt haben, wieder nach draußen zu bringen, wird ein Glas über die Wespe gestülpt und vorsichtig ein Stück Papier als Boden untergeschoben.
* Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es "nach Wespe riecht".
* Falls sich am oder in der Nähe des Hauses Wespen in einem Nest angesiedelt haben, ziehen Sie einen Experten zu Rate. Die untere Naturschutzbehörde bei ihrem zuständigen Landratsamt informiert über die Experten vor Ort, die dann ein Wespennest umsiedeln können.
* Übrigens besteht kein grundsätzlicher Anspruch des Nachbarns auf Entfernung des Nestes. Man haftet also nicht für das Nest und seine Folgen, es sei denn, man hat es gezielt und bewusst dort angesiedelt.
* Die meisten Wespenarten sind kurzzyklisch und ab Ende August wieder verschwunden. Die Nester, die dann noch aktiv sind und wachsen sind Nester der Deutschen oder der Gemeinen Wespe. Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht - also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach - den "unproblematischen" Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden und die auch keine Bauschäden verursachen.
* Wespennester in Rolladenkästen oder im Dach können dagegen Bauschäden verursachen. Hier sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen.
* Hornissen genießen durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonderen Schutz. Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen kommen. Ist die Umsiedlung eines Hornissennestes notwendig und nur eine Zerstörung sinnvoll, beantragen Sie dies bitte bei Ihrer Stadt oder Gemeinde. Auf jeden Fall sollten Sie einen Experten zu Hilfe bitten.
Übrigens: Wer Hornissen hat, hat in der Regel keine Wespen, da diese auf deren Speiseplan stehen!